Aber, warum bist du so auf Religionen verbissen, die tun doch nur gutes! Ja, Menschen tun gutes, aber nicht weil sie an einen Gott glauben, sondern weil sie wissen was richtig ist. Im Gegensatz, viele Menschen tun schlechtes genau deshalb, weil sie an einen Gott glauben. Heute wurden Davut Semin und Yusuf Semin wegen des Ehrenmordes an dessen Schwester bzw. Tochter für schuldig erklärt. Warum? Weil wir noch in einem säkularen Rechtsstaat leben. Wir haben es geschafft, wir dulden nicht, dass jemand seine Tochter erschlägt nur weil sie "unrein" ist.

Dogmen aus der Eisenzeit haben der zwanzigjährigen Gülsüm Semin das Leben gekostet und was lernen wir daraus? Ich werde mir wieder anhören müssen wie "die Muslime" unsere Kultur untergraben, dass sie sich nicht anpassen können. Wir werden, wie immer, die Ausländer als Sündenbock nutzten. Es fällt uns nämlich schwer einfach das Problem an der Wurzel anzupacken: Religion. Würden wir Kindern nicht schon in die Wiege legen, dass sie Frauen und Homosexuelle zu erniedrigen haben, an wissenschaftlich unbeweisbare übersinnliche Wesen zu glauben und dabei auch gleich ihren gesunden Menschenverstand abzuschalten, dann würde so was nicht passieren. Heute sind wir wieder alle für Schuldig erklärt worden, weil wir immer noch erlauben das ein Glaube der Ethik gleichgestellt wird. Solang wir die Religionen auf dem bisherig unantastbaren Podest halten,
werden wir immer wieder zwanzigjährigen Mädchen ein freies Leben
verneinen.

Ja aber, wir Christen sind im Gegensatz zu diesen barbarischen Muslimen so viel weiter. Nein, sind wir nicht. In Deutschland entscheiden die Eltern, welche Religion ihre Kinder haben sollen. Diese können dann erst mit 14 Jahren uneingeschränkt aus dieser Religion austreten. Dass nennen wir ironischer weise Religionsfreiheit. Ich würde eher meinen Unfreiheit, denn Freiheit heißt ohne Zwang entscheiden zu dürfen, was hier klar nicht der Fall ist.

Was wünsche ich mir für 2010? Das wir die hart erarbeiteten Werte unseres säkularen Staates schützen und ausbauen, so dass in Zukunft keiner um sein Leben bangen muss, nur weil er nicht die Religion vertritt, in die er geboren wurde.